1. Wissenschaftliche Bezeichnungen
2. Pflanzenteile & Verarbeitungsformen
3. Qualitätskunde - Verfälschen & Synthetik
4. Welche Pflanzen sind Räucherstoffe?
5. Einige Gedanken über "Wirkungen"...
Mein größtes Anliegen ist es, die Vielfalt der Räucherstoffe zu zeigen und andere Menschen für das Räuchern zu begeistern, nachdem ich mich seit fast 18 Jahren mit Räucherwerk und Räuchern beschäftige und in dieser Zeit vieles zum Thema in die Hände bekam und ausprobiert habe. Natürlich hat sich so, über die Jahre, auch ein beachtlicher Bestand an verschiedenen Räucherstoffen bei mir angesammelt.....
.....den ich zunächst als Fotolexikon verarbeiten und dadurch allen Interessierten zugänglich machen möchte. In dieser Form und besonders in diesem Umfang ist dieses Projekt aktuell vermutlich einmalig!
Es soll als Überblick, Bestimmungshilfe, Information über das im Handel verfügbare Angebot und dessen Ursprung dienen, bei der Auswahl von oder der Suche nach Substanzen helfen sowie letztendlich einfach zum Betrachten sein und um sich faszinieren zu lassen ...
Die große Besonderheit meines Lexikons sind die Fotogalerien, welche die Räucherstoffe ausführlich bildlich zeigen, in verschiedenen Sorten und Qualitäten. Also etwas, das es so bisher noch nirgendwo gibt.
Die Schwerpunkte meines Lexikons sind zur Zeit, AKTUELLE Informationen über die verschiedenen Räucherstoffe und ihre Botanik, das Angebot im Handel und über
ihre praktisch richtige Verwendung zu geben und insbesondere aufzuzeigen, in welchen botanischen Zusammenhängen die Räucherstoffe zueinander stehen. Räucherstoffe aus historischen Zeiten, die
heute definitiv nicht mehr erhältlich sind, beschreibe ich nicht, denn es gibt keine Möglichkeiten mehr, diese zu nutzen.
Beschreibungen der Düfte und Wirkungen der einzelnen Stoffe ergänzen die Texte.
Diese Informationen basieren überwiegend auf meinen EIGENEN Erfahrungen, die ich über Jahre zusammen mit den Räucherstoffen gesammelt habe.
Ich will bewusst zum eigenen Umgang und Erfahren des Räucherns inspirieren!
Meine Beschreibungen von Düften, Wirkungen und dem Verhalten der Stoffe beim Räuchern habe ich alle selbst beobachtet und schildere hier aus meiner Sicht und Empfindung. Das heißt, diese Bereiche erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit oder Alleingültigkeit, es ist nur eine Sichtweise von vielen.
Aber sie entspricht teilweise anderen Erfahrungen, denn es gibt nachgewiesene, übliche Wirkungen von Räucherstoffen, die kollektiv nachvollzogen werden können und als universal anerkannt gelten - aber es gint auch ganz individuelle Eindrücke, die nur einem selbst vorbehalten bleiben.
Das Aufzählen verschiedener traditioneller Verwendungen, Bedeutungen und zugeschriebener Wirkungen der Räucherstoffe bzw. Pflanzen bei verschiedenen Kulturen vermeide ich bewusst, da darüber bereits viel geschrieben und abgeschrieben wurde - und weil es dafür deswegen bereits genügend gute Literatur / Quellen gibt, die ich ausdrücklich nenne und empfehle! Ich habe diese Literatur natürlich auch irgendwann einmal gelesen, versuche aber, meine eigenen Erfahrungen und mein selbst angesammeltes Wissen hier auf meine eigene Weise zusammenzufassen und wiederzugeben, ohne die Informationen aus der Literatur herauszusuchen und zu übernehmen.
Ich arbeite in meinem Lexikon nicht vollkommen alphabetisch nach Namen oder Bezeichnungen der Räucherstoffe und auch nicht streng botanisch kategorisiert,
vielmehr möchte ich die Räucherstoffe in den Beziehungen, die sie zueinander haben, darstellen!
Deswegen gibt es eine Übersicht des Lexikons sowie eine alphabetische Liste mit den gängigen Handelsnamen der Räucherstoffe. Diese Liste zeigt, unter welchem Begriff der jeweilige Räucherstoff hier bei mir in meinem Lexikon zu finden ist und in welchem Lexikon-Teil unter welcher Kategorie Räucherstoffe seine Beschreibung steht!
Achtung! Es handelt sich hier lediglich um einen informativen Überblick, bei mir kann man diese Räucherstoffe - außer wenige Raritäten - NICHT kaufen oder bestellen!!!
Empfehlenswerte Bezugsquellen finden sich unter "LITERATUR & SHOPS" !
Ich habe mich bemüht, so sorgfältig wie möglich die Stammpflanzen zu recherchieren und anzugeben, allerdings ist das in vielen Fällen
nicht machbar oder nur sehr vage, denn in den Herkunftsländern bedeuten wissenschaftliche Namen meist nichts. Ich kann deswegen keine absolute Richtigkeit garantieren, da ich auch nur auf die
Angaben in der Literatur oder auf die Bezeichnungen der Händler zurückgreifen kann.
Sollte mir also jemand mit brauchbaren Hinweisen oder Korrekturvorschlägen helfen können, sind mir diese sehr willkommen! Auch freue ich mich über Ergänzungsvorschläge oder hier nicht verzeichnete Stoffe für meinen Bestand.
An dieser Stelle einige einleitende Erklärungen, insbesondere zu bestimmten Begriffen und zur Waren- bzw. Qualitätskunde, deren Verständnis für das BUSSARDFLUG-Räucherlexikon hilfreich ist.
Häufig sind die Stammpflanzen, also die genauen Arten oder Unterarten von Räuchersubstanzen, nicht bestimmbar, da dies in ihren Herkunftsländern keine Bedeutung hat und ähnliche Pflanzen dort oft gleich benannt und verwendet werden.
Meistens ist aber immerhin die Gattung bekannt oder es kann die Pflanzenfamilie bestimmt werden. Solches Wissen mag zunächst kompliziert erscheinen, ist aber für das Verständnis der Räucherpflanzen sehr hilfreich, weil es auch im Handel viel Falschinformation und Verwirrungen gibt!
In meinem Räucherlexikon verwende ich aus der botanischen Systematik:
DEUTSCH: Familie - Gattung - Art - Unterart
LATEIN: familia - genus - species - subspecies
BEISPIEL: Familie: Pinaceae (Föhrengewächse)
Gattung: Pinus (Kiefern)
Art: Pinus cembra (Zirbelkiefer)
Unterart: Pinus cembra sibirica (Sibirische Zirbelkiefer)
In diesem Zusammenhang treten dann manchmal folgende Abkürzungen auf:
sp. oder spec. - wird verwendet, wenn die genaue Art nicht bekannt ist
BEISPIEL: Pinus sp. - "es handelt sich um eine Art der Gattung Pinus"
spp. - meint mehrere oder alle Arten einer Gattung
BEISPIEL: Pinus spp. - "es handelt sich um (die) Arten der Gattung Pinus"
ssp. - meint analog eine oder mehrere (evtl. unbekannte) Unterarten
BEISPIEL: "Pinus cembra ssp." - "es handelt sich um eine Unterart oder um Unterarten der Pinus cembra"
Als Räuchersubstanzen werden verschiedene, normalerweise getrocknete Pflanzenteile aller Arten verwendet, die teilweise konkret unterschieden werden in:
Blätter & Nadeln / Gräser / Kräuter / Knospen & Blüten / Früchte & Samen /
Wurzeln / Holz & Rinde / Harze & Balsame / Pilze & Flechten
Nicht immer ist diese konkrete Unterscheidung der einzelnen Pflanzenteile aber möglich oder üblich!
Alle Pflanzenteile für das Räuchern können uns in folgenden VERARBEITUNGSFORMEN begegnen:
- ganz
- grob zerkleinert
- fein zerkleinert
- pulverisiert
Empfehlenswert sind möglichst nur grob oder nicht zerkleinerte Räuchersubstanzen, denn je feiner oder kleinstückiger das Pflanzenmaterial ist, desto schneller verliert es an Qualität durch den Verlust von ätherischen Ölen und Wirkstoffen. Es sollte erst kurz vor der Verwendung von Hand zerkleinert werden!
Harze unterliegen im Räucherstoffhandel, unabhängig von ihrer botanischen, chemischen oder wissenschaftlichen Klassifizierung, meistens nur zwei Aspekten der Kategorisierung, zum einen ihrer Konsistenz und zum anderen ihrer Erscheinungs- oder Handelsform.
Manche Harze verändern sich nach dem Austreten aus den Pflanzen überhaupt nicht oder nur geringfügig und bleiben flüssig, andere erstarren an der Luft oder trocknen nach einer gewissen Zeit vollständig, zum Teil in bestimmten, typischen Formen wie stalaktitisch-fliessförmig oder als Tropfen.
Deswegen können Räucherharze im Handel je nach Pflanzenart und Alter folgenden Zustand haben:
Die Erscheinungs-, Verarbeitungs- und Handelsformen von ausgehärteten bzw. trockenen Harzen sind die folgenden - gezeigt am klassischen Beispiel OLIBANUM ("echter Weihrauch"):
BLOCKWARE: Wenn auch eher selten, werden Harze in Behältnissen zu großen Blöcken zusammengepresst, wenn sie in weicher Konsistenz gesammelt wurden oder nachdem sie schon bearbeitet wurden oder wenn sie Rückstände von der Destillation sind. Diese Bruchstücke sind sehr groß, sehr einheitlich und meist rein, deswegen gut zu erkennen.
BROCKEN: Durch natürliches Verkleben oder Ineinanderfließen des Harzes entstandene größere bis sehr große Stücke. Größen von 5-10 cm und mehr sind möglich. (Englisch: "chunks")
Häufig zeigen diese Stücke charakteristische, natürliche Formen und Strukturen.
TRÄNEN: Hier liegt das Harz in seiner natürlichen Tropfenform vor, wie es an der Pflanze ausgetreten und ausgehärtet ist. Durchschnittlich messen Tränen um die 1-3 cm, es gibt aber selten auch größere. (Englisch: "tears")
ERBSEN: So werden manchmal, vor allem bei bestimmten Harzen, ganz kleine Harztröpfchen nach dem Aushärten bezeichnet, die in der Regel nur einige Millimeter Größe und rundliche Formen haben. (Englisch: "peasize")
GRANEN: Das sind kleine bis kleinste Bruchstückchen, die beim Umgang mit und dem Transport von Harzen immer entstehen und sich am Boden in den Behältnissen sammeln.
PULVER: Fein pulverisiertes oder gemahlenes Harz. Oftmals der Harzstaub, der in den Transportbehältnissen immer anfällt.
(Englisch: "powder")
RESINOIDE: Manchmal werden Harze in gereinigten, klaren Stücken angeboten. Es sind für Parfüme extrahierte Harze, denen das verwendete Lösungsmittel, in der Regel Alkohol, wieder entzogen wurde, so dass diese Substanzen erneut fest geworden sind. Ihr Gehalt an ätherischen Ölen ist dementsprechend hoch und sie sind folglich sehr duftintensiv, aber nicht mehr naturbelassen und "naturrein".
HOLZKOHLE: Wenige Harze, nämlich solche, die als flüssiger Harzbalsam oder als konzentrierter Auszug vorliegen, werden auf kleine Holzkohleplättchen aufgetragen und in dieser Form dann als Räucherwerk verwendet. Hier ist jedoch die Gefahr groß, dass tatsächlich synthetische Duftstoffe verwendet wurden anstatt das Naturharz. Dies sicher festzustellen oder auszuschließen ist kaum möglich.
Diese Kategorisierung kann ein QUALITÄTSMERKMAL für Harze sein, allerdings werden nur wenige Harze qualitativ so vielfältig differenziert! Grundsätzlich gilt aber, je größer die Erscheinungsform ist und je reiner die Harze dabei sind, das heißt, je weniger Fremdeinschlüsse wie z.B. Rinde oder Pflanzenteile darin enthalten sind, desto hochwertiger und teurer ist die Qualität. Bei manchen Harzen hat auch die natürliche Form eine qualitative Bedeutung. Dennoch heißt das im Umkehrschluss nicht, dass kleinere Erscheinungsformen oder Pflanzenreste automatisch schlechte Qualitäten darstellen! Die wenigsten Harze sind derartig verlesen im Handel zu finden. Meist bekommt man Harze als Mischung von Stücken verschiedener Größen mit etwas Pulver und wenig Pflanzenteilen, es geht alles ineinander über.
Das Vorhandensein von jeglichen Pflanzenresten ist, bezogen auf das Räuchern, eher zu bevorzugen, weil Holz, Rinde, Nadeln oder Blätter meistens auch als Räucherwerk verwendet werden können und weil dies auf absolut naturbelassene Ware hindeutet. Dies gilt beim Räuchern als "NATURREINHEIT" - und so, wie wir es in der Naturspiritualität verstehen und ausüben wollen, stellen solche naturreinen, völlig unveränderten Räuchersubstanzen die höchste mögliche Qualität des Räucherwetks dar!
Warum manche Räuchersubstanzen durch letztendlich unnötige Bearbeitung und Veränderung von Form und Farbe unbedingt "verschlimmbessert" werden müssen, ist nicht
nachvollziehbar!?
Beispiele und Hinweise für die "Erkennung naturbelassener
Räucherstoffe" :
Beispiele für die "Erkennung veränderter Räucherstoffe"
:
Leider betrifft das Thema "künstliche / synthetische Stoffe" auch das Räuchern.
Weniger bei den reinen Räucherstoffen, aber umso mehr bei Mischungen und anderen Fertigprodukten. Besonders bei Räucherstäbchen und verwandten Formen des
Fertig-Räucherwerks sind sehr oft nicht nur naturbelassene Substanzen enthalten, sondern reichlich Chemie, die man nicht immer ganz einfach erkennen kann. Vor allem Bindemittel, synthetische
Aromen, Öle bzw. künstliche Duftstoffe und Farbstoffe werden dem Räucherwerk zugegeben. Den Mischungen werden in vielen Fällen optisch oder geruchlich "aufgebesserte" Substanzen beigegeben, die
ansonsten nur einen minderwertigen, billigen Qualitätsgrad haben. Dies wird aber in keinem Fall korrekt deklariert. Manche Hersteller oder Verkäufer solcher Ware besitzen darüber hinaus auch noch
die Dreistigkeit, diese auf ihren Ettiketten als "naturrein" zu bezeichnen! Zudem hat solches Räucherwerk oft fantasievoll-esoterisch klingende Namen.
Penetranter, parfümiert wirkender Geruch und bunte, oftmals unnatürlich grelle Farben im Zusammenhang mit Räucherwerk sind IMMER verdächtig und bedenklich!
Diese Problematik betrifft in den meisten Fällen Räucher-Fertigwaren, welche relativ leicht zu erkennen und zu meiden sind, aber weniger die einzelnen reinen Räucherstoffe - mit Ausnahmen.
Jegliche Form von .....
..... ist abzulehnen, denn dies stellt minderwertige, oft auch billige Qualität dar und es können davon darüber hinaus gesundheitsschädliche Folgen wie allergische Reaktionen, Übelkeit und andere Unverträglichkeiten verursacht werden. Denn die ganze Chemie wird beim Räuchern freigesetzt und mit eingeatmet, auch beeinträchtigt sie die Düfte und vor allem die feinstofflichen Wirkungen.
Zuletzt hat ein Räucherstoff nur dann die ihm zugeschriebenen Qualitäten, wenn es sich auch tatsächlich um ihn handelt, er die echte und unverfälschte Substanz ist.
Deswegen ist immer auf absolute Natürlichkeit ( " NATURREINHEIT " )
von Räucherstoffen und Räucherwerk zu achten !!!
Es ist eine traurige Ironie, dass bereits von Natur aus vollkommen perfekte Räuchersubstanzen, die für ihren Gebrauch keinerlei Veränderung bedürfen, dennoch bearbeitet und durch industrielle Prozesse verändert werden. Denn es besteht keinerlei Notwendigkeit dafür, es bringt nur Qualitätsminderung!
Typische Beispiele für solche "schlechte" Ware sind:
"Farbweihrauch"
Olibanumharz gängiger Sorten in minderwertiger Qualität wird gern in verschiedenen Farben eingefärbt und dann als "FARBWEIHRAUCH" angeboten. Auch sogenannter "KIRCHENWEIHRAUCH" enthält ihn meistens, die eingefärbten Harztropfen sind mit dem Auge gut zu erkennen.
Der Gedanke dahinter ist, Räuchermischungen damit nicht nur optisch interessanter zu machen, sondern Farbweihrauch wird gezielt mit magisch-farbsymbolischem Hintergrund genutzt. Die Information, dass es sich um Lebensmittelfarben handeln soll, versucht dabei zu entschuldigen.
Allerdings muss man sich in Anbetracht von so viel Chemie fragen, ob es nicht auch möglich ist, die farblich gewünschten Komponenten mit naturreinen Räucherstoffen und ihren naturgegebenen Farben zu erzielen, die wohl auch energetisch für Rituale deutlich geeigneter sein dürften...
"Rosenweihrauch"
Eine sehr beliebte Räucherung, die aber so gut wie nie aus naturreinen Komponenten besteht, sondern mit künstlichen Duft- und Farbstoffen hergestellt wird, ist der
"ROSENWEIHRAUCH". Olibanum wird geschmolzen sowie mit Rosenduft und einer entsprechenden Farbe versetzt, die Stückchen werden mit Magnesiumpulver gegen das Kleben eingepudert. Weitere
verschiedene Sorten von "BLUMENWEIHRAUCH" in allen Farben werden auf dieselbe Weise hergestellt. Insbesondere von den Mönchen in den Klöstern des Berg Athos in Griechenland, von wo die meisten
Räucherprodukte dieser Art, die im Handel sind, auch stammen, kommt solches Räucherwerk.
"Arabisches Räucherwerk" / "Bakhoor"
Im Oman und anderen Ländern der "Arabischen Welt" ist Räucherwerk Teil des täglichen Lebens und entsprechend sehr gefragt, vor allem auch fertige Produkte, die sogenannten "BAKHOORS".
Es handelt sich dabei nach unserem Verständnis um soetwas wie Räuchermischungen, die neben klassischen hochwertigen Räucherstoffen immer auch duftende Öle und Parfüme enthalten. Inwiefern diese synthetisch oder gesundheitlich bedenklich sind, bleibt im Einzelfall aber offen, denn die Rezepturen sind oft traditionell innerhalb der Familie überliefert und werden geheimgehalten. Doch können viele traditionelle Düfte heute leicht und billig künstlich im Labor hergestellt werden, so dass sie leider auch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in solchem Räucherwerk enthalten sein können.
Es gibt dieses Räucherwerk lose oder in Form gepresst zum Auflegen auf die Kohle. Die Verpackungen sind gern aufwändig edel bis "kitschig".
Die folgenden Fotos zeigen einen "Bakhoor", dessen synthetische Inhaltsstoffe bereits die Plastikdose im Inneren angelöst haben... !!!
Eine weitere Form des "Bakhoors" sind Räucherhölzer, die ebenfalls mit duftenden Ölen und Parfümen durchtränkt oder künstlich aromatisiert wurden, um sie
hochwertiger zu machen.
Hier gilt in Sachen möglicher enthaltener Synthetik grundsätzlich dasselbe!
"Räucherstäbchen & andere Räucher-Fertigwaren"
Allem fertigen Räucherwek, das aus pulversierten und miteinander verbundenen Kompontenten besteht - das betrifft Räucherstäbchen, Räucherkegel / -kerzen, Räucherkugeln, Räucherspiralen und Räucherpulver - sieht man nicht an, was enthalten ist. Leider wird bei solchen Produkten fast immer auch Synthetik und Farbe verwendet, sie können deswegen problematisch sein. Sehr inteniver bis penetranter Geruch der Packung bereits vor dem Gebrauch und intensive oder unnatürliche Farben sind auch hier Hinweise. Aber auch zum selbstständigen Abbrennen werden mehr oder weniger chemische Substanzen zugegeben, ansonsten würde dieses Räucherwerk schlicht und ergreifend nicht funktionieren.
Oft stehen fantasievolle Namen oder völlig widersinnige Duftnoten auf den grellbunten Verpackungen. Sind es Düfte, die rein natürlich nicht erzeugt werden können oder bei denen naturreine Räucherstoffe, also ätherische Öle, eigentlich nicht existieren, beantwortet sich die Frage nach den Inhaltsstoffen schon von allein... Solche Ware ist auch meist sehr billig.
4. WELCHE PFLANZEN SIND RÄUCHERSTOFFE ???
Wodurch wird eigentlich festgelegt, welche Pflanzen als Räucherstoffe verwendet werden können und welche nicht?
Antwort: Es gibt keine konkrete Festlegung!
ABER:
Die meisten Räucherstoffe definieren sich über ihren Gehalt an duftenden ätherischen Ölen und damit verbundener Dufterzeugung und Wirkung,
die zu traditionellen, lange bewährten Verwendungen führten!!! Einige Räucherstoffe definieren sich auch über ihre zweifelsfrei wirksamen Inhaltsstoffe!
Grundsätzlich kann theoretisch mit allem geräuchert werden, das auf glühender Kohle verglimmt sowie Rauch und einen Geruch erzeugt oder eine Wirkung oder Symbolik haben könnte. Dies trifft nicht nur auf Pflanzen zu, sondern auch auf tierische oder mineralische Produkte sowie - wenn man es übertreiben möchte - auf allerlei Gegenstände. Theoretisch kann man also fast alles verräuchern, sofern man sich einen Nutzen davon verspricht...
Viele Substanzen haben aber traditionelle kulturelle Hintergründe als Räucherstoff und es sind längst nicht alle Stoffe in Europa bekannt und erhältlich.
Hier im Lexikon zählen für mich nur die Räucherstoffe, die für uns und unsere heutige Räucherkultur allgemein zugänglich und anwendbar sind!
Es hat sich in letzter Zeit aber eingebürgert, dass viele Händler jegliches Pflanzenmaterial, das der Handel bietet, als Räucherstoffe anbieten, um ein möglichst großes Angebot zu haben - Duft oder Wirkung bleiben außen vor. Auch werden inzwischen annähernd alle heimischen Pflanzen als Räucherstoffe geführt, obwohl nicht alle von ihnen auch tasächlich traditionelle Räucherstoffe sind, sondern ihre Verwendung oft lediglich auf pflanzenmagischer Symbolik basiert oder sie eigentlich traditionelle Heilpflanzen sind, die aber nicht geräuchert wurden oder werden. Sie haben mit Räucherstoffen im eigentlichen Sinn also nicht immer so viel zu tun! Letztendlich wurde schon immer mit Pflanzen geräuchert, die fast ausnahmslos einen besonderen Wohlgeruch erzeugt haben oder deren Rauch darüberhinaus konkrete Wirkungen hatte, die man nutzen wollte. Folglich gibt es sehr viele traditionelle Räucherstoffe, die über die Jahrtausende auf dieselbe Weise in Gebrauch sind. Es hat also Gründe, warum manche Pflanzen dafür verwendet wurden und es noch werden, während andere in Sachen Räuchern völlig bedeutungslos geblieben sind, aber dagegen für andere Anwendungen gebraucht wurden und werden. Natürlich gibt es kein absolutes "richtig" und kein absolutes "falsch", aber es macht Sinn, die Hintergründe dieser Traditionen nicht ganz zu vergessen.
Daran orientiert sich auch mein Lexikon.
5. EINIGE GEDANKEN ÜBER "WIRKUNGEN" ...
Zuletzt bleibt immer die Frage, welche Wirkung welcher Räucherstoff hat?
Hier möchte ich wirklich zutiefst nahelegen, da leider viele Menschen nur nach diesem Prinzip vorgehen, sich NICHT vollkommen auf den Punkt der Wirkungen zu fixieren und sich NICHT einfach gänzlich und ausschließlich nach dem Schema "Räucherstoff X hat die Wirkung Y" zu richten!
Wir wissen:
Die Wirkungen von Räucherstoffen sind oft subtil und subjektiv!
(WIE und WARUM Räucherstoffe wirken, habe ich im allgemeinen Teil über die "RÄUCHER-ASPEKTE" bereits ausführlich erläutert.....)
HIER GILT ES NUN, DIESE FAKTEN AUCH WIRKLICH ZU VERSTEHEN !!!
In der Praxis bedeutet das ja, dass Räucherstoffe nicht auf jeden Menschen gleich wirken (müssen) und von Person zu Person ganz unterschiedlich
wirken oder sogar wirkungslos sein können; Sympathie und Antipathie auslösen können. Wirkung wird durch diese Individualität bzw. die eigene Subjektivität immer mit beeinflusst. Wirkung durch
bestimmte Situationen oder andere mitschwingende Aspekte ist ebenfalls ein Thema. Traditionelle, überlieferte und nachgewiesene Wirkungsweisen treffen zwar in der Regel zu, schließlich haben sie
sich über lange Zeiträume bewährt und wurden bestätigt, sie sind aber dennoch KEIN absolut verbindliches Kriterium und noch weniger das einzige Kriterium für einen Räucherstoff. Kulturspezifische
Bedeutungen und überlieferte Wirkungen von Räucherstoffen sind wichtige Hinweise!
Trotzdem gibt es nicht einfach DIE Wirkung / Bedeutung eines Räucherstoffs.
Die beschriebenen Wirkungen von Räucherstoffen sollten wir immer nur als Orientierung, Anhaltspunkte und Beispiele beim Umgang mit
ihnen ansehen, um unsere eigenen, PERSÖNLICHEN ERFAHRUNGEN machen zu können - nicht aber als festes oder zwingendes Schema!
Deswegen unterscheidet sich mein Lexikon von anderen genau dadurch, dass es eben nicht primär die Wirkungen und kulturspezifischen Beispiele der
Räucherstoffe aufzählt oder beschreibt, sondern vorwiegend detailliert und möglichst korrekt über die Räucherstoffe als solche informiert und sie auch konkret und ausführlich zeigt - Botanik,
Herkunft, verschiedene Zusammenhänge, Besonderheiten, brauchbare Fotos... die Wirkungen sind dabei nur ein Teil des Ganzen und als Richtung zu verstehen, die aber wie bereits zu Beginn dieser
Seite gesagt, weder alleingültig sind noch den Anspruch der Vollständigkeit erheben, die aber insbesondere NICHT alleiniges Auswahlkriterium für die Räucherstoffe sind!
Ich möchte mit diesem Lexikon und seinen Informationen dabei unterstützen, die Räucherstoffe kennenzulernen, zu verstehen
und sie selbst zu erfahren. Indem man sie kennt, kann man sie individuell passend auswählen und wirklich mit ihnen umgehen. Dies zu bewirken ist mein
Wunsch!