RITUALGEGENSTÄNDE UNd ZEREMONIALOBJEKTE

Allgemeines über Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte, über deren Herstellung, Gebrauch, Wirkung und Weihe ...

  • " URSPRUNG und BEDEUTUNG ... "
  • " NATURFAKTE und ARTEFAKTE ... "
  • " IMITATE, REPLIKATE und ORIGINALE ... "
  • " AUTHENTIZITÄT ... "
  • " MODERNE und TRADITIONELLE MATERIALIEN ... "
  • " SELBER MACHEN ... "
  • " UMGANG, PFLEGE und AUFBEWAHRUNG ... "
  • " BESEELTHEIT, GEBUNDENHEIT, WIRKUNG und WEIHE ... "

" URSPRUNG und BEDEUTUNG ... "

Die Verwendung von bestimmten Ritual- und Zeremonialgegenständen oder von sakralen Objekten ist in religiösem und spirituellem Kontext allgegenwärtig. In der Naturspiritualität und all diesen, meistens naturreligiös-animistischen Weltbildern, werden natürliche Objekte oder aus natürlichen Materialien - also aus Teilen von Tieren, Pflanzen und Steinen, aber auch aus menschlichen Reliquien - hergestellte Ritual- und Zeremonialgegenstände als heilige "Werkzeuge" bei Kulthandlungen oder für Magie und Zauber gebraucht. Wir verbinden mit ihnen heute hauptsächlich Praktiken und Kulturen, die wir fast wie von selbst "Naturvölker" nennen und umgangssprachlich gerne mit dem Begriff "Schamanismus" bezeichnen, womit aber auch viele ähnliche spirituelle und rituelle Phänomene gemeint sein können. Solche Gegenstände, als eine Art naturspirituelle "Werkzeuge", dienen insbesondere dazu, sich mit andersweltlichen Wesenheiten, Ahnen, Natur- oder Tiergeistern und vergleichbaren "Energien" zu verbinden oder sie in dieser Welt zu repräsentieren und zu symbolisieren, um auf geistig-spiritueller Ebene mit ihnen zu kommunizieren oder ihre Kräfte anzurufen und als Hilfe nutzen zu können. Auch Totems oder ganz persönliche spirituelle Verbindungen zu Natur und Geisterwelt werden mit Ritual- oder Zeremonialgegenständen ausgedrückt, so dass sie in gewisser Weise auch Botschaften über ihren Besitzer und seine Spiritualität beinhalten oder verschiedene Arten von "Statussymbolen" sein können.

 

Der Gebrauch dieser Ritual- und Zeremonialgegenstände oder die Verwendung bestimmter sakraler Objekte ist uns heute also vor allem aus solchen fremden Kulturen bekannt und oft sehr faszinierend, aber auch unsere eigenen Urkulturen haben sie nachweislich gekannt und entsprechend angewendet.

Viele völkerkundlich gesammelte Exponate in Museen zeigen hier eine Vielfalt des Ausdrucks menschlicher Spiritualität und naturreligiöser Weltbilder, welche die Naturspiritualität unserer Zeit verstärkt inspirieren und prägen. Vieles davon kann als kulturell universal betrachtet werden. Es ist heute nach wie vor ganz selbstverständlich, naturspirituelle Ritual- und Zeremonialgegenstände, genauso wie bestimmte sakrale Objekte, entsprechend ihrem traditionellen Verwendungszweck zu nutzen.

 

Vor allem archaische Trommeln- und Rasseln, verschieden gestaltete Hölzer und Stäbe, Runen und Orakel, geweihte Bündel, Beutel und Taschen, bestimmte Kleidungsstücke, Schalen und Gefäße, Amulette und Schmuck, Vogelfedern und Federfächer, Räucherutensilien, Kristalle und Edelsteine oder besondere Symbole, gemalt oder eingeritzt, sowie viele weitere Objekte und "Werkzeuge"  sind, seit es menschliche Kulturen und Religionen gibt, auf den Altären und in spirituellen Räumlichkeiten dieser Welt zu finden, wo sie Rituale und Zeremonien aller Arten gemäß den ihnen zugesprochenen Aspekten, Verwendungszwecken, Kräften und Wirkungsweisen begleiten und unterstützen.

 

 


" NATURFAKTE und ARTEFAKTE ... "

Die Wissenschaft (beispielsweise die Anthropologie, Ethnologie und Archäologie) teilt Ritual- und Zeremonialgegenstände sowie sakrale Objekte, aber auch ganz allgemein alle  Gegenstände, die der Mensch in irgendeiner Weise benutzt und herstellt, also die gesamte 'materielle Kultur', in sogenannte

' ARTEFAKTE ' und ' NATURFAKTE ' ein. Beide Begriffe sind für das Verständnis naturspiritueller "Werkzeuge" hilfreich, da Objekte beider Kategorien naturspirituell verwendet werden können.

 

Einmal werden "Naturfakte" gebraucht, also Objekte aus der Natur, die vollkommen unverändert und unbearbeitet in dem originalen Zustand genutzt werden, wie sie aus der Natur kommen oder dort gefunden wurden. Viele sakrale naturspirituelle Objekte sind ganz einfach solche Naturfakte, die, so wie sie sind, anschließend in Ritualen und Zeremonien oder zu vergleichbaren Zwecken verwendet werden.

 

Viel öfter handelt es sich aber um "Artefakte", also in irgendeiner Weise vom Menschen bearbeitete, veränderte oder angefertigte Objekte, die den größten Teil der 'materiellen Kultur' ausmachen. Die meisten naturspirituellen Ritual- und Zeremonialgegenstände sind folglich verschiedene Artefakte.

 

Bergkristall Kristall crystal Phurba dagger Geisterdolch Artefakt Naturfakt Vergleich
Ein Bergkristall, unbearbeitet wie er aus dem Fels kommt und so als zeremonielles Objekt verwendet, ist ein "Naturfakt", während tibetische Geisterdolche ("Phurbas"), aus Bergkristall geschnitzt, klassische Artefakte sind.

" IMITATE, REPLIKATE und ORIGINALE ... "

Selbstverständlich sind Plastik-Imitationen, Massenware und "Kitsch" in kommerzieller Anlehnung an verschiedene traditionelle Stile bestimmter Volksgruppen nicht das, was für naturspirituelle und rituelle Arbeit geeignet ist. Leider ist der Markt voll davon und selbst "spezialisierte" Shops haben dies oftmals im Angebot, bedingt durch die offensichtliche Nachfrage. Der Erwerb solcher "Ritualgegenstände" und "Zeremonialobjekte" ist sinnlos und sie sollten auch nicht als Vorbild für die eigenen Projekte herangezogen werden. Noch weniger sollten sie  für naturspirituelle und rituelle Arbeit gebraucht werden! Hier sei der Begriff des "Plastikschamanen" zu erwähnen, in dessen Kategorie sie gehören.

 

Manche Menschen bevorzugen es deswegen, gesammelte historische oder völkerkundliche Objekte, die in Museen, Ausstellungen oder Museumskatalogen zu sehen sind, exakt oder in vergleichbarer Art und Weise nachzubauen. Diese Arbeiten nennt man "Replikate" und hier geht es darum, es technisch und optisch genau so zu machen, wie es im Original geschehen ist. Je authentischer ein Replikat ist, desto besser. Wer also für sich entscheidet, ein bestimmter historischer Ritualgegenstand ist genau der richtige, kann selbst ein Replikat davon anfertigen oder anfertigen lassen und wird genau darauf achten, nichts anderes zu verwenden als originale Materialien, oft in genau derselben Herstellungsweise und Technik. Bleibt aber der persönliche Aspekt des eigentlichen Besitzers bzw. Herstellers, der mit durchdacht und aufgearbeitet werden sollte, um das Objekt spirituell tatsächlich verstehen zu können. Dies kann jedoch auch bedeuten, dass das gewählte Replikat nicht passend ist, weil der spirituelle Kontext persönlich nicht stimmig ist oder überhaupt nicht mehr gänzlich richtig aufgearbeitet oder verstanden werden kann. Letztendlich macht es deswegen keinen Sinn, sich für Replikate mit exakt denselben persönlichen Individualitätsaspekten zu entscheiden, wenn man naturspirituell wirklich mit ihnen arbeiten möchte und sie nicht nur anschauen will. Folglich sollte man bei der Herstellung eigene Aspekte mit berücksichtigen und einfließen lassen, wenn man mit dem Objekt arbeiten möchte, so dass das Original eher als Beispiel, Orientierung und Inspiration dienen sollte, mithilfe dessen man sich einarbeitet. Zumal solche Originale auch in eine bestimmte Kultur und in ein bestimmtes Weltbild gehören, dem man selbst höchstwahrscheinlich nicht angehört, sondern nur persönlich nahe steht.

 

Die folgenden Fotos zeigen das Replikat eines Calumet  ('Friedenspfeife'), welches in Museumsqualität die spirituelle Welt des Vorbild-Volkes (Lakota-Sioux / Nordamerika) mit persönlichen Vorstellungen des Herstellers verbindet und von ihm auch entsprechend gebraucht wurde, um seiner Spiritualität Ausdruck zu verleihen und sie zu leben.

 

 

Ab und an sind auch historische Originale im Antiquitätenhandel und aus völker- oder volkskundlicher Sammlung erhältlich. Meistens sind diese "echten" Objekte jedoch sehr wertvoll bzw. erhaltenswert und altersbedingt für einen regelmäßigen aktiven Gebrauch nicht mehr geeignet. Sie stellen, wenn sie nicht museumswürdige Kulturschätze sind, somit eher zentrale Objekte der Kraft dar, die aufbewahrt und gehütet, manchmal aktiv gesammelt werden sowie bestimmte spirituelle Verbindungen repräsentieren können, mit denen man sich vielleicht umgeben will oder die man damit für sich und gegenüber anderen Menschen ausdrücken möchte. Raum für die eigenen persönlichen Aspekte bieten diese Stücke jedoch wenig. Zusätzlich kann man sich fragen - da es sich ja um Originale handelt, mit denen eventuell auch rituell gearbeitet wurde - was ihnen in "energetischer" Hinsicht vielleicht anhängt? Ob sie nun besonders kraftvoll oder eher besonders "belastet" sein könnten? Und wie sie in den Handel kamen? Ob mit Einverständnis des ehemaligen Besitzers oder in Form von kultureller Kommerzialisierung, die sie aus ihrem eigentlichen Wirkungsumfeld gerissen und die fremde Kultur ausgebeutet hat? Meistens ist das nicht sicher feststellbar, so dass man in gewisser Weise skeptisch sein sollte und Recherche angebracht ist. Oft sagt man in (natur-)spirituellen Kreisen aber auch, dass die richtigen Dinge zum richtigen Zeitpunkt, wenn es sein soll, zu einem finden werden oder sich einen neuen Besitzer suchen. Auch das ist richtig und gilt hier. Dies kann einem Ritualgegenstand oder Zeremonialobjekt durch Weitergabe in jedweder Form eine neue Bestimmung und ein neues Wirkungsumfeld - auch in einer anderen Kultur - geben. Aus schamanistischer Weltsicht heraus könnten die Wesenheiten oder "Geister", die solche Objekte häufig bewohnen und Hilfskräfte ihrer Besitzer sind, auch zu Sinn und Zweck befragt werden.

 

Nepal Himalaya Shaman Bells Schamanenglocke Asien jhankri mala Glockenkette ghanti mala
Originale antike Glockenkette - "JHANKRI MALA" - aus Nepal.

 

Echte Originale sind meistens sehr teuer und es ist den Menschen aus den betreffenden Kulturen nicht entgangen, dass gerade aus der westlichen Welt eine große Nachfrage danach besteht. Aus diesem Grund werden viele Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte heute nach originalen Vorbildern in den betreffenden Kulturen für ausschließlich diesen Markt hergestellt und exportiert. Deswegen sind sie teilweise leicht erhältlich oder können inzwischen über das Internet weltweit bestellt werden. Es handelt sich hierbei - sofern sie achtsam und originalgetreu gemacht wurden - um Replikate, die durchaus schön und brauchbar sein können, aber eben reine Verkaufsobjekte sind. Sie wurden niemals von echten Heilern, Schamanen bziehungsweise entsprechenden Personen der jeweiligen Kultur angefertigt und verwendet oder für authentische rituelle Zwecke nach entsprechenden Regeln und Kriterien geweiht. Tatsächlich sind solche Replikate in der westlichen spirituellen Welt aber allgegenwärtig verbeitet!

 

Die folgenden Fotos zeigen als Beispiel eine sogenannte " Dhyjangro ", eine nepalesische Schamanentrommel. Diese erfreut sich zunehmender Beliebtheit, so dass in Nepal handgefertigte Exemplare immer wieder im Handel zu finden sind. Solche Exemplare sind sicher Unikate, werden aber extra hergestellt und, oft erkennbar, künstlich mit einer antiken Optik versehen, so dass sie lediglich gute und brauchbare Replikate darstellen, aber eben keine antiken Originale sind! Das linke Foto zeigt ein solches Replikat, das rechte Foto eine echte alte und originale Trommel!

 

Die meisten heute existierenden Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte aus aktueller ("moderner") naturspiritueller Zeit orientieren sich mehr oder weniger an den Ausführungen und Ideen verschiedener naturnah lebender Völker und ihrer Kulturen, die ihnen als Vorbilder und Inspiration dienen und zum Teil auch universal zu sehen sind, da viele Kulturen bestimmte Dinge auf ähnliche Weise für denselben Zweck verwenden und sie ähnlich herstellen. Besonderen Wert wird aber immer auf Individualität und persönliche Symbolik gelegt. Diese Individualität war und ist neben dem kulturspezifischen Hintergrund immer Grundlage für Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte. Das bedeutet, sie enthielten und stellten immer auch Dinge dar, die für den Besitzer und Benutzer PERSÖNLICH wichtig waren und Ausdruck seines spirituellen Weltbildes und Weges waren und das ist nach wie vor unverändert wichtig geblieben! Dies sollten wir folglich bei Replikaten und echten Originalen trotz aller Begeisterung nicht ganz vergessen und die eigenen Aspekte unbedingt mit in eine Arbeit einbringen, anstatt von Vorlagen nur zu kopieren. Somit sind Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte, die mit diesem persönlichen Hintergrund angefertigt werden, in der heutigen Naturspiritualität die bevorzugte Wahl geworden.

 

 


" AUTHENTIZITÄT ... "

Lederbeutel hirngegerbt - die Gerbung von Haut mit dem Hirn des Tieres ist eine heute fast vergessene Methode.
Lederbeutel hirngegerbt - die Gerbung von Haut mit dem Hirn des Tieres ist eine heute fast vergessene Methode.

Mir persönlich ist es am wichtigsten, bei meinen eigenen Ritualgegenständen nur mit authentischen Objekten und Materialien aus der Natur zu arbeiten. Das heißt, keine künstlich hergestellten und dem Original nachempfundenen Imitationen aus Kunststoffen. Nur "the real thing" - echte Naturmaterialien in Kombination mit bestmöglicher handwerklicher Technik. Natürlich ist dieser Anspruch nicht immer realisierbar, denn nicht Alles ist einfach zu bekommen oder bedenkenlos zu verwenden.

 

Manche Naturmaterialien werden heute nicht mehr hergestellt, da ihre Herstellungsweise nicht mehr aktuell ist oder sie befinden sich überhaupt nicht im Handel - sie zu bekommen ist folglich eine Herausforderung. Entweder wir stellen sie selbst her oder beziehen sie zu hohen Preisen von den wenigen noch existierenden und meist privaten Herstellern, die sich noch mit vergangenen Techniken und Methoden befassen und leider im Verschwinden und Verlorengehen begriffen sind.

Gerade im Bezug zu Naturmaterialien gibt es aber auch andere Einschränkungen und Raritäten, denn sie können nicht beliebig viel hergestellt bzw. besorgt werden oder unterliegen Gesetzen und müssen deswegen legal sein. Vor allem in Sachen Artenschutz und Naturspiritualität im Zusammenhang mit Tierprodukten, wo logischerweise nicht alles möglich ist und es aus moralischen Gründen auch nicht sein darf, gibt es Grenzen. Tiere dürfen nicht maßlos nur für den Handel mit ihren Teilen und Erzeugnissen getötet werden! Der Kontext, in dem Naturvölker solche "Trophäen" erlang(t)en, ist ein ganz anderer außerhalb jeder rein kommerziellen Jagd, der heute für die meisten Menschen nicht mehr realisierbar oder verständlich ist. Das Finden von Alternativen aus beispielsweise Altbeständen und Nachlässen ist möglich, aber erfordert oft eine lange Suche... Das Aneignen von Funden aus der Natur ist leider gesetzlich in den meisten Fällen verboten worden. Diese Problematik ist bei naturspirituellen Ritualgegenständen und Zeremonialobjekten sicher die am meisten präsente, da sich viele Menschen manche Teile bestimmter Tierarten wünschen und so direkt mit dem Artenschutz konfrontiert werden.

 

Die folgenden Fotos zeigen links imitierte und echte Federn von Greifen, rechts echte und imitierte Krallen.

Während es sich bei den Federn um solche von Nutzgeflügel handelt, die geformt und aufwändig gefärbt wurden, also es immerhin noch Naturprodukte von Vögeln sind, bestehen die imitierten Krallen gänzlich aus Plastik. Optisch handelt es sich um sehr gute Replikate, die aber nichts mit dem zu tun haben, worum es bei einem naturspirituellen Gebrauch in Ritualen und Zeremonien gehen würde. Sie können höchstens symbolischen oder rein visuellen Charakter haben und so verwendet werden. Die echten Naturalien sind dagegen sinnvollerweise rechtlich eingeschränkt und können nur unter wenigen bestimmten Bedingungen legal bekommen werden, die meistens seltene Gelegenheiten und Ausnahmen sind: Altbestände und verstorbene Tiere aus Zoos, Wildparks oder privater Nachzucht, deren Teile von den zuständigen Naturschutzbehörden nach einer Prüfung bestimmte Dokumente bekommen und dann verwertet werden dürfen.

 

Ist es der Fall, dass bestimmte Materialien nicht erhältlich sind, verzichte ich selbst lieber ganz darauf, einen bestimmten Ritualgegenstand anzufertigen, anstatt mit etwas zu arbeiten, das nicht echt ist und durch seine Künstlichkeit auch niemals die gewünschten Kräfte und "Energien" der lebendigen beseelten Natur in sich haben kann, also auch nicht wirklich mit ihr verbinden und nicht naturspirituell wirken kann. Ebenso ist zu verzichten, wenn das Material moralisch bedenklich oder rechtlich unsicher ist. Denn dies würde der naturspirituellen Gesinnung vollkommen widersprechen, die Respekt und Achtung vor der Natur und ihren Geschöpfen absolut voraussetzt und deswegen in Anbetracht des dringend notwendigen Natur- und Artenschutzes ungewisse Quellen und dubiose Herkunft niemals akzeptiert!

 

 

EIN PAAR GEDANKEN ZUM THEMA .....

 

- Die Welt des Menschen ist immer mehr eine künstliche, besonders materiell gesehen. Möchte ich mich mit der Natur verbinden, ist ein künstliches Abbild von ihr nicht dasselbe wie ein gewachsener, "lebendiger" Teil der Natur, den sie hervorgebracht hat und wieder in ihren Kreislauf aufnehmen kann. Eine Plastik-Imitation oder ein künstlicher Ersatzstoff kann niemals die spirituelle Kraft der in allen Aspekten beseelten Natur und ihrer realen Manifestationen haben und deswegen keine tiefe naturspirituelle Verbindung zu ihr und ihrer Kraft schaffen.

 

- Wir haben heute den Bildungsstand und die Möglichkeiten, das, womit wir naturspirituell arbeiten möchten, gewissenhaft auszuwählen und zu prüfen. Das bedeutet, wir können auch hinterfragen, woher bestimmte natürliche Erzeugnisse stammen und darauf achten, dass ihnen legaler, vernünftiger und respektvoller Umgang und eine natürliche, nachhaltige oder nicht schadende Herkunft zugrunde liegt, die mit unserer Gesinnung übereinstimmt. Oder wir können ablehnen, wenn etwas zweifelhaft bzw. moralisch inakzeptabel erscheint. In einem Zeitalter, in dem die Welt klein geworden ist, muss jeder einzelne Mensch hier Verantwortung tragen.

 

- Wir sollten uns einmal überlegen, ob nicht manche "alternativen" , "ökologischen" oder "grünen" Sicht- und Lebensweisen, die heute so modern geworden sind und das Image von "biologisch" , "umweltfreundlich" und damit "naturnah" suggerieren... und deswegen leider in die Naturspiritualität eingesickert sind... uns tatsächlich aber von der Natur entfremden: Da sie in Form ihrer Ideologien vernünftige, der Realität entsprechende Naturnutzung und die Verwendung von Naturmaterialien als grundsätzlich falsch und schlecht darstellen sowie als "Diktaturen" und mithilfe von "Propaganda" sogar total zu verbieten suchen. Dies ohne zu unterscheiden, ob es dabei um kommerzielle Interessen und Schaden daraus geht, der berechtigt zu verbieten ist oder um traditionelle Nutzung mit Achtung, die versucht, sich moralisch und gewissenhaft damit zu beschäftigen!

 


" MODERNE und TRADITIONELLE MATERIALIEN ... "

Sehr oft stellt sich beim Thema Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte nun die Frage, ob "moderne" Materialien angemessen sind oder nicht, also ob nur traditionelle Materialien verwendet werden dürfen?

 

Ritualgegenstände wurden schon immer mit größter Sorgfalt und mit den besten Methoden, die zu ihrer Zeit möglich waren, hergestellt. Natürlich gibt es heute für manche Projekte "moderne" und bessere Materialien als in vergangenen Zeiten, aber oft herrscht eine gewisse Scheu vor deren Verwendung, weil sie als künstlich oder unnatürlich und deswegen unpassend wahrgenommen und empfunden werden.

Es sollte dabei jedoch auch bedacht werden, dass - gerade weil Ritualgegenstände so gewissenhaft wie möglich hergestellt werden sollten - haltbarere oder anderweitig bessere Materialien so gesehen geeigneter sein können. Auch enthalten Ritualgegenstände oft sehr wertvolle, nur schwer ersetzbare Teile aus der Natur, die so gut wie möglich verarbeitet und geschützt sein sollten, damit sie uns als sakraler Ritualgegenstand oder als Zeremonialobjekt lange erhalten bleiben und ihrem Zweck dienen können. Eben deswegen kann und sollte im Zweifelsfall auch einmal dezent ein moderner Werkstoff benutzt werden, einfach um für traditionelle authentische Kostbarkeiten bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, aus Achtung vor dem Objekt und aufgrund dessen Wertschätzung und Erhaltenswürdigkeit.

 

Dieses Kriterium gilt auch für meine Arbeiten:

Ich bediene mich bei Bedarf auch moderner Werkstoffe, wenn die vorzugsweise genutzten traditionellen Materialien an ihre Grenzen stoßen oder für ein besseres Ergebnis und längere Haltbarkeit durch moderne Verarbeitungsweisen geringfügig ergänzt und verbessert werden können.

Gewaschene und mit Mottenschutz versehene Teile tierischen Ursprungs vertreiben die "Geister" genausowenig wie eine saubere und professionelle Ausarbeitung anstatt Fäulnis oder unbefriedigende, nur vorübergehende Konservierungen. Eine stabile, unsichtbare Befestigung mit Klebstoff und Modelliermasse tut dies genauso wenig, auch nicht ein ausgegossener Zahn, der nun nicht mehr zerspringt. Von Künstlern, die ohne solche Materialien arbeiten, unterscheide ich mich ganz bewusst aufgrund meiner eigenen Qualitätsansprüche, Erfahrungen und dem Respekt vor der Materie selbst. Meine Arbeiten sollen möglichst lange, über viele Jahre, brauchbar sein und erhalten bleiben, auch wenn die Natur natürlich Grenzen hat und früher oder später alles vergänglich ist. Ich habe als Tierpräparatorin beste Kenntnisse, Möglichkeiten und Fähigkeiten der Verarbeitung von Naturmaterialien, also nutze ich sie auch, wo sie nötig, vernünftig oder sinnvoll sind, wenn ich sakrale Gegenstände jeder Art herstelle!

 


" SELBER MACHEN ... "

Es war mir immer wichtig, sakrale Dinge, mit denen ich naturspirituell arbeite, auch selbst herzustellen! Durch die letzten 18 Jahre hindurch habe ich, angefangen als "Hobby", fast alles ausprobiert und angefertigt, das im naturspirituellen Bereich zum Thema Ritualgegenstände oder Zeremonialobjekte aus natürlichen Materialien relevant sein kann.

In den meisten Fällen habe ich bei meinen dadurch handwerklich sehr vielseitigen Aktivitäten sogar die Materialien dafür selbst aus der Natur gewonnen, zugerichtet und für mich verarbeitet... Das heißt, ich habe inzwischen einige Erfahrungen gesammelt, was den Umgang mit und die Verarbeitung von natürlichen Materialien zu sakralen naturspirituellen Gegenständen betrifft.

 

Ich halte es für grundlegend, dass naturspirituelle Menschen sich auch einmal damit auseinandersetzen, zumindest soweit es ihnen möglich ist. Nicht jeder Interessierte kann von seinen Fähigkeiten her alles, nicht jeder hat überhaupt diese Möglichkeiten und man kann nicht von jedem erwarten, dass man zu weniger angenehmen Arbeiten bereit ist. Aber jeder naturspirituelle Mensch sollte sich für seine Wünsche bemühen, denn persönlicher Einsatz als "Opfer" und damit ausgedrückte Wertschätzung, die wir in einen Ritualgegenstand einbringen, machen seine Wirksamkeit für uns aus. Das, was wir selbst geschaffen haben, hat die größte Kraft, weil es durch und durch mit unserer eigenen "Energie" und der von Dingen versehen ist, mit denen wir uns vorab auf der Suche schon zutiefst seelisch verbunden haben oder die "vorbestimmt" zu uns kamen. Solches unterstützt uns deswegen am besten - oft ein Leben lang!

 

Manche naturspirituellen Künstler stellen Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte heute extra für den Verkauf her, so dass sich Interessenten diese in Läden, auf Märkten und Messen oder in Online-Shops aussuchen können. Diese sehr anspruchslose Möglichkeit des Kaufs erscheint für handwerklich wenig begabte Menschen leichter, es fehlt jedoch nicht nur die persönliche Beteiligung, sondern vor allem die persönliche Bedeutung. Diese mag in wenigen Fällen übereinstimmen, meistens jedoch nicht. Somit verkaufe ich selbst nur ausnahmsweise fertig hergestellte Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte. Viele Menschen, die sich nicht in der Lage sehen, ihre "Werkzeuge" selbst anzufertigen, lassen diese als eine weitere Möglichkeit bei verschiedenen spirituellen Künstlern als persönliche und individuelle Sonderanfertigung herstellen und auch ich biete bevorzugt solche Arbeiten an. Dies geschieht nach sorgfältiger Einstimmung, manchmal mit einer andersweltlichen Reise oder während Wanderungen in der Natur, um nach Fragen und Bitten um Antworten entsprechende 

Botschaften zu empfangen, wie genau vorgegangen werden soll. Persönliche Gespräche oder Schreibkontakt, um individuelle Symbole und Bedeutungen herausfinden zu können, sind essenziell. Ansonsten werden verschiedene Seminare und Workshops angeboten, bei denen die Teilnehmer ihren persönlichen Ritualgegenstände unter fachlicher Anleitung selbst anfertigen können. Allerdings ist die Bereitschaft vieler Künstler, jemandem zu helfen, der ohne eine Teilnahme bei einer solchen Veranstaltung selbst Ritualgegenstände für sich herstellen möchte, nicht immer vorhanden. Wer kein Seminar oder einen Workshop machen möchte und nur nach dem einen oder anderen Rohmaterial anfragt, bekommt leider meistens eine Absage, denn dies bringt lange nicht so viel Verdienst wie ein Auftrag für die gesamte Sonderanfertigung oder die Teilnahme an einer solchen Veranstaltung.

 

Mein persönliches Verständnis der Sache und meine Aufgabe ist hier aber anders - man sollte beides tun. So gebe ich Naturmaterialien genauso an Gleichgesinnte weiter wie Theorie und Praxis in Seminaren und Workshops sowohl für Gruppen  als auch für Einzelpersonen oder stelle Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte als Sonderanfertigungen her. Nur ausnahmsweise veräußere ich wenige fertige Einzelstücke. Auch ermögliche ich es, einzelnen Interessenten allein, nur zusammen mit mir und unter meiner fachlichen Anleitung, über den benötigten Zeitraum ihre persönlichen Utensilien zu finden und in meiner Werkstatt selbst anzufertigen.

 

Naturmaterialien

Einzelstücke & Sonderanfertigungen

Seminare & Workshops

 

 

Die Geschehnisse, an eigene Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte zu kommen, gehen jedoch noch viel tiefer als ein Workshop, eine Sonderanfertigung oder ein Kauf. Die Art und Weise, wie manche Utensilien zu ihren Besitzern finden, ist oft sehr eigen: Nicht selten vergehen Jahre, bis die richtigen Naturmaterialien für die gewünschten Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte gefunden oder bekommen werden können, manchmal kommen sie aber auch zu bestimmten Gelegenheiten, Lebensphasen oder zum Zeitpunkt spiritueller Ereignisse im eigenen Leben dann fast wie von selbst, wenn es an der Zeit ist oder sie gebraucht werden. Es kann aber genauso sein, dass man auch ein Leben lang erfolglos sucht, weil es vielleicht nicht sein soll oder nicht passend ist. Manche fertigen Utensilien oder Materialien sprechen so an, wie sie sind und es ist sofort klar und erkennbar, dass sie richtig sind oder genau so und so verarbeitet und verwendet werden sollen. Dann fällt die Entscheidung, sie zu erwerben, nicht schwer. Es kommt vor, dass man Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte von anderen Besitzern geschenkt bekommt, "vererbt" bekommt oder erwirbt. Manchmal ist dann klar, diese Utensilien für sich umzuarbeiten und ihnen eine neue Gestaltung zu geben, weil die alte nicht mehr ganz stimmig ist. Viele Dinge kommen aus der Natur und werden selbst gefunden, teilweise bei Wanderungen oder nach Ritualen und Fragestellungen als gegebene Antworten und Hilfsmittel. Andere erblickt man ohne jeden Gedanken daran in der Natur, im selben Moment nimmt man sie an sich und nimmt sie als persönliche Geschenke mit, wohlwissend, diese oder jene naturspirituellen Objekte daraus anfertigen zu wollen. Andererseits dauert es manchmal jahrelang, bis so manche Naturmaterialien zu einem Ritualgegenstand oder Zeremonialobjekt verarbeitet wurden oder das Utensil selbst fertiggestellt wird und eingesetzt werden kann, weil noch nicht klar ist, wie es genau gemacht werden soll und sich immer wieder persönliche spirituelle Entwicklungen und neue naturspirituelle Aspekte und Erlebnisse einstellen und ändern. Über Jahre an einem Ritualgegenstand oder Zeremonialobjekt zu arbeiten, ist deswegen nicht einmal ungewöhnlich und auch nicht, es zwischendurch länger zur Seite zu legen, bis sich alles richtig entwickelt hat und die Zeit gekommen ist.

Solche Erlebnisse und Vorgänge sind die eigentliche Essenz naturspiritueller Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte, welche die persönliche Bedeutung und den "Wert" von ihnen erst ausmachen.

 

 


" UMGANG, PFLEGE und AUFBEWAHRUNG ... "

Einen Ritualgegenstand oder ein Zeremonialobjekt zu besitzen und damit zu arbeiten und zu wirken - nachdem vielleicht eine lange oder ganz besondere persönliche Geschichte vorausging - kann sehr erfüllend sein und äußerst viel Freude bereiten. Viele naturspirituelle Menschen leben hier sogar eine Art "Sammelleidenschaft" bis hin zur "Sammelsucht" aus und haben ganze Kabinette verschiedener ritueller und zeremonieller Gegenstände, die sie nicht nur gebrauchen, sondern auch so pflegen wollen, dass sie auf Dauer erhalten bleiben. Damit dies ein naturspirituelles Leben lang anhält, müssen aber einige Dinge beachtet werden! Rein physisch handelt es sich in naturspirituellem Kontext meistens um verarbeitete und verschieden gestaltete Naturmaterialien, die mehr oder weniger konserviert wurden. Sie unterliegen den Gesetzen der Natur und damit der Vergänglichkeit der Natur. Alles, das von ihr kommt, wird früher oder später zu ihr zurückkehren. Das bedeutet vor allem, die Naturmaterialien verlieren an Qualität, werden mit der Zeit spröde oder brüchig und zerfallen schließlich. Auch oft dadurch bedingt, dass die enthaltenen Fette natürlicherweise nach einer gewissen Zeit Säuren bilden, welche zum Beispiel Leder und Felle schließlich zerstören. Die Vergänglichkeit geschieht schneller, je mehr die Naturmaterialien der Natur und den Elementen ausgesetzt sind und je schlechter sie vorher konserviert wurden.

Eine entsprechende Pflege und Aufbewahrung kann dies aber über lange Zeit verhindern:

 

Zerschlissene Federn an einer zum Räucherfächer verarbeiteten Vogelschwinge nach Nässe und unsachgemäßer, zu schneller Trocknung an einer Hitzequelle. Die Substanz der jahrzehntealten Federn wurde dadurch unwiederbringlich geschädigt!
Zerschlissene Federn an einer zum Räucherfächer verarbeiteten Vogelschwinge nach Nässe und unsachgemäßer, zu schneller Trocknung an einer Hitzequelle. Die Substanz der jahrzehntealten Federn wurde dadurch unwiederbringlich geschädigt!

Am wichtigsten ist es, die Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte tunlichst vor Nässe und Feuchtigkeit  zu schützen. Feuchte Räume sind auf Dauer ungeeignet und Naturmaterialien schimmeln logischerweise leicht, egal wie gut sie vorher konserviert wurden. Werden die Utensilien zum Beispiel draußen bei Naturritualen mehrfach nass, hinterlässt dies Spuren, denn Leder verfärbt sich oder wird hart und manche Gerbungen vertragen keinen Kontakt mit Wasser. Gerade Federn und Fell lassen sich, wenn sie nass geworden sind, nur schwer wieder ansehnlich herrichten. Am besten man trocknet letztere vorsichtig mithilfe von einem wohltemperierten Föhn und streicht sie dabei mit der Hand in die richtige Form, sobald man wieder zuhause ist. Schnelles trocknen auf der Heizung schadet den meisten Utensilien, auch eine ständige Aufbewahrung nahe von Wärmequellen tut nicht gut aufgrund von Temperaturschwankungen.

Unsachgemäße Versuche der Wiederherstellung führen hier sehr oft zu irreparablen Schäden oder sogar zum Verlust durch Zerstörung wertvoller Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte.

 

Ebenso schadhaft ist dauerhafte Sonneneinstrahlung, denn sie bleicht extrem aus, macht durch schnellen Feuchtigkeitsverlust außerdem brüchig und fördert dadurch massivst die Vergänglichkeit. Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte dürfen NIE, selbst wenn es noch so schön aussehen mag, auf Dauer an Stellen aufbewahrt werden, wo sie immer wieder dem Sonnenlicht ausgesetzt sind! Etwas abgedunkelte, trockene und kühle bis mäßig temperierte Räumlichkeiten oder Bereiche haben ideale Bedingungen und fördern den Erhalt, wenn man seine Utensilien offen und sichtbar aufhängen oder hinlegen möchte, zum Beispiel auf den persönlichen Altar oder in einem eigenen spirituellen Zimmer.

 

Deutlich erkennbare graue und festgesetzte Staubschicht auf einer Feder. Nur das Waschen der Feder kann solchen Schmutz entfernen, ist aber riskant, da dies nicht immer gut gelingt.
Deutlich erkennbare graue und festgesetzte Staubschicht auf einer Feder. Nur das Waschen der Feder kann solchen Schmutz entfernen, ist aber riskant, da dies nicht immer gut gelingt.

Sehr wichtig ist dann der Schutz vor Staub, denn dieser ist nach einigen Jahren nicht mehr richtig zu entfernen und entwertet - nicht nur physisch, sondern auch "energetisch", denn ein verstaubtes und vernachlässigtes naturspirituelles Utensil zeugt nicht gerade von Wertschätzung und Achtung. Ist Staub unvermeidlich, sollten die Gegenstände entweder verschlossen aufbewahrt oder abgedeckt werden.

 

Befinden sich die Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte in einem Raucherhaushalt, werden sie mit der Zeit vergilben, verkleben, unangenehm riechen und nicht mehr wieder herrichtbar sein. Der Rauch von industriellem Tabak, dem etliche Zusatzstoffe beigegeben werden, hat hier erfahrungsgemäß eine ganz andere Schadhaftigkeit als der Rauch von naturreinem Räucherwerk, selbst wenn dieses sehr oft und intensiv in Räumlichkeiten verwendet wird. Oft sind Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte aus Raucherhaushalten, in denen nicht darauf geachtet wurde,  problematisch, wenn man sie übernimmt oder umarbeiten möchte. Die Umarbeitung beziehungsweise Restauration kann aber wenigstens teilweise etwas Besserung erzielen.

 

Ein weiteres häufiges Problem ist der Befall durch Schadinsekten, insbesondere durch verschiedene Motten-Arten, manchmal auch durch Käfer; hier sind vor allem die verschiedenen Speck- und Pelzkäfer zu nennen. Ihre Brut ernährt sich von Teilen tierischen Ursprungs. Federn, Fell, Rohhaut und getrocknete Tiererzeugnisse sind hier die Lebens- und Nahrungsgrundlage, zu der somit auch Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte gehören können. Meistens wird der Befall erst dann bemerkt, wenn er äußerlich deutlich sichtbar wird. Zu diesem Zeitpunkt ist die Zerstörung aber meistens schon sehr weit fortgeschritten und es ist längst zu spät.

 

Vorgesorgt werden kann schon durch eine entsprechende vorherige Konservierung, denn Schmutz, Fett und Verwesung ziehen als Gerüche die Insekten an. Durch Waschen und ordentliches Säubern von Fett und Fleischresten werden die  Objekte bereits deutlich weniger interessant für den Befall. Auch gibt es spezielle Mittel und Methoden aus der Tierpräparation, derer man sich bedienen kann, um Naturmaterialien von hoher Qualität zu erhalten, die nicht so anfällig für den Befall von Schadinsekten sind wie roh und ungesäubert gesalzene und getrocknete Erzeugnisse. Letzteres ist meistens der Fall, wenn man etwas zukauft. Insektizide, mit denen man imprägnieren kann oder regelmäßig einsprühen kann, sind aber natürlich Gifte, so dass hier ein gewisses Mittelmaß gefunden werden muss. Der immer wieder gegebene Tipp, die Naturmaterialien oder Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte einzufrieren, ist wenig durchdacht. Zwar wird akuter Insektenbefall dadurch gestoppt und Schäden durch bereits vorhandenem Befall auch erst einmal vorgebeugt, aber sobald die Objekte nicht mehr eingefroren sind, ist der Neubefall vorprogrammiert. Die Aufbewahrung von Utensilien zusammen mit stark duftenden Kräutern kann bedingt schützen, vor allem in geschlossenen Behältnissen oder Schränken, aber weniger in größeren Räumen. In jedem Fall ist es wichtig, Insekten nicht zu ignorieren sowie die Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte nicht über längere Zeit unbeachtet oder nachlässig liegenzulassen, sondern sie regelmäßig zu kontrollieren, wenn man nicht so oft mit ihnen arbeitet. Insbesondere in abgedunkelten und ruhigen Bereichen eines Raumes, die zwar für die Aufbewahrung empfehlenswert und ideal sind, aber leider auch von Insekten bevorzugt werden.

 

 

Die größte Gefahr von Beschädigungen birgt der Transport  von Ritualgegenständen und Zeremonialobjekten, da sie sich oft kaum so verpacken lassen, dass beispielsweise Federn nicht zerspleißen oder an ihren Spitzen anstossen. Teilweise gibt es spezielle Behältnisse, vor allem Taschen für Trommeln oder flache Holzkästen für Räucherfedern. Kristalle und Amulette können, wenn letztere nicht getragen werden, in weichen Beuteln oder Holzschatullen mitgenommen werden. Größere Gegenstände sollten tatsächlich in Kartons oder in Tücher eingewickelt transportiert werden, je nachdem auf ein Stück Pappe gelegt und dann erst mit einem Tuch eingeschlagen. Bei Objekten, die häufig transportiert werden, lohnt sich sogar die Anfertigung eines speziellen Behälters. Dies mag umständlich erscheinen, hat sich aber bewährt, um Transportschäden zu minimieren, denn nach einer "modernen" Autofahrt liegen die Utensilien meistens nicht mehr so im Auto, wie sie zuvor eingeladen wurden...

 

 

Ganz allgemein sollte darauf geachtet werden, dass die Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte bei ihrem Gebrauch nicht allzu sehr beschädigt werden, weil man unachtsam mit ihnen "herumfuchtelt". Solche Handlungen haben immer achtsam, bedächtig und konzentriert stattzufinden und dienen nicht dazu, sich selbst in Szene zu setzen und damit zu imponieren! Über die Jahre werden sich ganz unvermeidlich Gebrauchsspuren und eine typische "Patina" bilden, die den Utensilien aber einen gewissen Charakter verleiht und als ein naturspirituelles oder  "magisches" Ambiente erwünscht ist.

 


" BESEELTHEIT, GEBUNDENHEIT und WEIHUNG ... "

Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte können zum Gebrauch durch verschiedene Personen gedacht sein, oder aber nur ihrem Besitzer vorbehalten sein und dürfen dann nur von ihm benutzt und berührt werden. Ist das der Fall, so spricht man von "persönlicher Gebundenheit" eines Gegenstandes. Dies wird Ritualgegenständen und Zeremonialobjekten häufig bereits bei ihrer Anfertigung mitgegeben, wenn die Absicht, wie und wofür sie benutzt werden sollen, schon bei der Herstellung klar ist und auf sie übergeht. Stellt man seine Utensilien selbst für sich her, ist diese persönliche Gebundenheit am stärksten und je mehr mit ihnen gearbeitet wird, desto stärker und wirkungsvoller werden sie. Ähnlich ist es, wenn für einen anderen Menschen eine Sonderanfertigung gemacht wird, weil dabei die für ihn wichtigen Aspekte durchdacht, fokussiert sowie manifestiert und schließlich ihrem Zweck und neuen Besitzer übergeben werden. Sobald ein Ritualgegenstand oder Zeremonialobjekt seine entsprechende Bestimmung hat, darf es, je nachdem, nur noch von seinem Besitzer und nicht mehr von anderen Menschen berührt werden - außer, es wurde zum Beispiel für die Arbeit mit verschiedenen Menschen hergestellt und dafür vorgesehen! Deswegen macht es Sinn, darauf zu achten, dass Besucher - vor allem unwissende, für die Naturspiritualität oft äußerst interessant ist - die persönlichen Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte nicht anfassen können. Denn es bleibt meistens nicht bei  neugierigen Blicken und dem Bewundern mit den Augen allein; aufgrund der starken Anziehungskraft, die von solchen Dingen ausgeht, besteht immer der Drang des Berührens und des "Begreifens". Es ist deswegen empfehlenswert, Utensilien so aufzubewahren, dass sie nicht einfach berührt werden können oder aber man deckt sie ab, um sie vor neugierigen Blicken und neugierigen Griffen zu schützen. Vor allem leichte Tierfelle, Leder, verschiedene Stoffe oder Seide, besonders schwarze, eignen sich dafür.

 

Anfassen ist untersagt, weil Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte durch den Kontakt mit fremden,

sozusagen "nicht berechtigten" Menschen im Falle, dass sie "energetisch" geladen sind, entladen oder durch "Fremdenergie" gestört bzw. verunreinigt werden könnten. Man müsste sie dann reinigen und neu aufladen bzw. erneut dem ihnen vorbestimmten Zweck weihen, wozu neuerliche Rituale nötig wären.

Bei Utensilien aus fremdem Besitz ist eventuell schon eine gewisse "Energie" vorhanden, die je nachdem übernommen und vielleicht verstärkt werden kann oder aber gänzlich aufgelöst werden muss. Ein neues rituelles Weihen und aufladendes "Energetisieren" ist dann vor einer weiteren Verwendung erforderlich.

Manche Menschen gehen sogar soweit, ihre Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte zu ihrem Schutz in keiner Weise fremden Blicken auszusetzen oder öffentlich zu präsentieren, auch nicht auf Fotos.

 

Komplizierter wird dies noch, wenn ein Ritualgegenstand oder ein Zeremonialobjekt beseelt ist!

Beseeltheit bedeutet, dass ein "Geistwesen" einen Ritualgegenstand oder ein Zeremonialobjekt bewohnt. Diese Sicht entspringt verschiedenen animistischen Weltbildern, vor allem dem Schamanismus, der mit verschiedenen "Hilfsgeistern" arbeitet. Sie werden als verbündete Wesenheiten betrachtet, mit denen Kontakt aufgenommen werden kann, die wichtiges Wissen und Geheimnisse preisgeben können und deren Kräfte und Mächte die Arbeit ihres Besitzers oder Meisters wesentlich unterstützen. Dinge aus der Natur können von vorn herein durch "Naturgeister" beseelt sein und so in einen Gegenstand übergehen oder sie bewohnen unter bestimmten Umständen einen fertiggestelltes Utensil, in das sie eingeladen werden können oder in das sie sozusagen "einquartiert" werden.

"Geister" wollen gepflegt und verehrt werden. Dies schließt die Kommunikation mit ihnen ein: Das Befragen und Bitten um Erlaubnis, sich solche beseelten Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte aneignen zu dürfen, das Erfahren von Möglichkeiten und Methoden, wie das beseelte Objekt in welcher Situation anzuwenden ist sowie Ausdruck von Dank und Wertschätzung durch Opfergaben oder Geschenke an das "Geistwesen" oder um es wohlwollend zu stimmen. Daraus erschließt sich ein besonders achtsamer und respektvoller Umgang mit dem entsprechenden Ritualgegenstand oder Zeremonialobjekt. Fehler, unangemessene Handlungen oder Respektlosigkeit, zum Beispiel durch andere Menschen, die ein Utensil unberechtigt berühren oder herablassend damit umgehen, können die "Geister" verärgern, so dass sie daraufhin ihre Hilfe verweigern oder ein Objekt verlassen und Ritualgegenstände oder Zeremonialobjekte dadurch nutzlos, sogar problematisch werden könnten.

 

Trotz allem sind Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte jedoch als HILFSMITTEL und BEGLEITUNG aufzufassen, nicht aber als zwingend notwendige Dinge, die man unbedingt für naturspirituelle Rituale braucht. Der Erfolg von kultischen Handlungen hängt nicht davon ab, ob man genau diese oder jene materiellen Utensilien hat und man darf sich niemals psychisch von ihnen abhängig machen. Es liegt einfach in der Natur der Sache selbst, sie herzustellen und zu verwenden, aber es geht genauso gut ohne sie. Man selbst gibt ihnen ihren Sinn und Zweck, macht sie durch das eigene Annehmen erst zu dem, was sie sind, und lädt sie "energetisch" oder weiht sie naturspirituell - man selbst hat aber auch die Fähigkeit, solche Bindungen jederzeit zu lösen und aufzuheben. Deswegen sollte man sich darauf einlassen, die richtigen Dinge einfach kommen und sich von ihnen ansprechen zu lassen, sie als Geschenke zur Bereicherung und Förderung der eigenen naturspirituellen Tätigkeit oder Arbeit wahrnehmen.

 

In der "Szene" liest man aber immer wieder Aussagen über die Notwendigkeit bestimmter Objekte, die Menschen haben müssen, um überhaupt spirituell arbeiten zu können; um ausreichend geschützt zu sein und ansonsten nicht lange zu leben; um diese oder jene spirituelle Verbindung mit diesen oder jenen Kräften herstellen zu können oder darüber, dass nur dieser oder jener Gegenstand eine(n) authentische(n) ..... ausmacht (wie auch immer diese Personen sich im Einzelfall selbst nennen) oder nur von echten ..... hergestellt und geweiht werden können. Dies kann in manchem kulturspezifischem oder rituellem Zusammenhang wohl so sein, ist aber keine universale Gesetzmäßigkeit. Spirituelle Verbindungen haben mit der Lebensaufgabe und der Seele zu tun, bestimmte Utensilien symbolisieren dies manchmal und helfen, dem Ausdruck zu verleihen und es zu manifestieren - sie machen aber diese Verbindungen selbst nicht aus. Persönliche Bindungen und Weihungen macht man am wirkungsvollsten selber für sich und sollte es nur ausnahmsweise übergeben, wenn man selbst es tatsächlich nicht kann.

Derartige zwangauslösende Behauptungen bewegen sich allerdings ganz bedenklich an der Grenze zu psychologischer Manipulation von unwissenden Menschen, zum Beispiel durch Angst und erinnern an das Erzeugen von Hörigkeit und Abhängigkeit! Vor allem bieten die Urheber dieser Behauptungen dann nicht selten entsprechende Dienste und Objekte zu erstaunlichen, überteuerten Preisen an...

 

Kommt man einmal in die Situation, sich von persönlichen Ritualgegenständen und Zeremonialobjekten endgültig trennen zu wollen oder zu müssen, so sollte man sie nach dem rituellen Auflösen der Verbindungen idealerweise verbrennen, dann die Asche in der Natur verstreuen und sie damit vollständig transformieren, sofern man sie nicht weitergeben kann oder will. Etwas in der Natur an einem geeigneten Ort sicher zu vergraben, wäre neben dem Verbrennen eine weitere angemessene Möglichkeit, denn man gibt sie auch hier letztendlich der Natur - als ihrem Ursprung und als ihrem Ende - zurück.

 



Die folgenden Seiten befassen sich aus naturspiritueller Sicht näher mit den verschiedenen gängigen Ritualgegenständen und Zeremonialobjekten sowie mit einzelnen Naturmaterialien und ihren Verwendungsmöglichkeiten; Bedeutungen und Hintergründe werden erläutert und verschiedene Exponate aus verschiedenen Sammlungen werden als INSPIRATION gezeigt.

Bitte beachten:

KEINE VERKAUFSANGEBOTE !!!

(Anfragen zum konkreten Erwerb der hier gezeigten Ritualgegenstände und Zeremonialobjekte sind

nicht erwünscht, sie sind nicht käuflich und identische Kopien sind nicht möglich oder beschaffbar!)

 

   



RITUALGEGENSTÄNDE und ZEREMONIALOBJEKTE

 

 

NATURMATERIALIEN

 

Was es gibt, wozu es naturspirituell gebraucht werden kann, welche Bedeutungen es traditionell hat und wie es praktisch funktioniert, darum geht es hier  .....